Die Stiftsbibliothek wird zum Seminarraum

Am Stift Wilten ist die Frühaufklärung nicht vorbeigegangen.
— Prof. Stefan Ehrenpreis

Zwei Monate lang besuchten Studierende des Seminars „Das Stift Wilten in der Frühaufklärung“ unsere Bibliothek, um vor Ort zusammen mit Prof. Stefan Ehrenpreis an den historischen Büchern zu forschen. Nach einer ersten Führung durch das Stift wurden die Studierenden von unserer Bibliothekarin Dagmar und fr. Friedrich einige Wochen lang begleitet. Jeden Donnerstag um die Mittagszeit wurde die Stiftsbibliothek kurzerhand in einen Seminarraum umgewandelt, die Studentinnen und Studenten konnten, mit Handschuhen und Laptops ausgestattet, vor Ort in den historischen Beständen forschen.

Das Thema des Seminars war, am Beispiel des Stiftes Wilten die Auseinandersetzung der katholischen Kirche mit der Frühaufklärung zu untersuchen.

Die Epoche der Frühaufklärung (1680–1750) ist besonders spannend, weil in dieser Zeit erstmals in ganz Europa die katholische Kirche mit einer umfassenden Kritik seitens der Philosophie und der kulturellen Öffentlichkeit konfrontiert war.

Für die Kirche selbst stellte sich die Aufgabe der Abwehr religionskritischer Ideen. Ebenso regte die Kritik auch zu kirchlicher Selbstreflexion über das Verhältnis zur Welt an.

In der Bibliothek finden sich über 5.000 Publikationen aus der Zeit der Frühaufklärung, die aus den Bereichen der Philosophie, der Kirchengeschichte, der Naturwissenschaften und der Pädagogik die Diskussionen unter damaligen Theologen und Gelehrten in ganz Europa nachvollziehbar machen.

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