Danke, lieber Jakob!

Herzlichen Glückwunsch an unseren Jakob!

Nach zwei spannenden Jahren im Archiv und in der Bibliothek des Stiftes hat er seine Lehre zum „Archiv-, Bibliotheks- und Informationsassistenten“ mit Auszeichnung erfolgreich abgeschlossen.  Um noch mehr Erfahrungen zu sammeln und neue Institutionen kennenzulernen, verlässt uns Jakob – wir sind sehr stolz auf ihn und wünschen ihm eine strahlende Zukunft! 

Lest hier, was Jakob über seine letzten beiden Jahre zu berichten hat. 

Es gäbe noch viel mehr zu erzählen...
— Jakob Fitzner

Als ich im Frühjahr 2023 damit begonnen habe, mir eine Lehrstelle im Archiv- und Bibliothekswesen zu suchen, konnte ich noch nicht ahnen, dass ich in jener Institution landen sollte, wo bereits meine Urgroßeltern gearbeitet und mit meinem damals noch kleinen Großvater gelebt hatten, an jenem Ort wo meine Eltern sich das Ja-Wort gaben.

Aber am 1. September 2023 war es dann so weit und ich begann meine Lehre als Archiv-, Bibliotheks- und Informationsassistent im Stift Wilten. Meine erste Aufgabe war es mich mit der Geschichte der Wiltener Prämonstratenser und des Stifts vertraut zu machen. Denn ein Archiv spiegelt die Institution wider, zu der es gehört und wer an einem solchen Ort arbeiten möchte, muss sich mit der Geschichte ebenjener auskennen.

Ich las von der Sage von zwei Riesen und einem Drachen, von Marquart I., der den realen Grundstein für das Kloster legte, so wie wir es heute kennen. Ich blätterte mich durch die Jahrhunderte und lernte viel Interessantes, zum Beispiel was das Stift mit der Entstehungsgeschichte Innsbrucks zu tun hat oder wie es überhaupt zum Bau der barocken Stiftskirche kam. Ich erfuhr über die Blütezeiten und dunklen Stunden des Stiftes, in seiner über 800-jährigen Geschichte. Eine dieser dunklen Stunden war die Ermordung von Br. Gereon Außerlechner durch das NS-Regime im KZ Dachau 1944. Seine Geschichte konnte ich durch meine Recherchen wieder vor den Vorhang holen.

Viel Arbeitszeit habe ich damit verbracht, Kisten zu tragen, nicht nur bei der Übersiedelung des ein oder anderen Pfarrarchivs ins Stift. Vermutlich über tausende Seiten Archivgut habe ich entklammert, neu verpackt, zuvor geordnet und gereinigt. Gereinigt wurden nicht nur bspw. Akten aus dem Pfarrarchiv Hötting, sondern auch die wertvollen Inkunabeln in der barocken Bibliothek, in diesem Fall reinigten wir sogar im Ganzkörperanzug, um uns vor potenziell hunderten Jahren alten Schimmel zu schützen, der beim Öffnen der Bücher entdeckt werden kann.

Was im Archiv und der Bibliothek ist, will auch gefunden werden, so habe ich Listen von Pfarrblättern erstellt, Kunstkataloge im Archivprogramm verzeichnet und auch den Zeitschriftenbestand der Bibliothek katalogisiert.

Das war ein Auszug aus meinen Arbeiten der letzten Jahre, eigentlich ist viel mehr passiert und es gäbe noch viel mehr zu erzählen. Aber an dieser Stelle möchte ich noch Danke sagen, an Abt Leopold für die Möglichkeit im Stift eine Lehre zu machen, an Miriam, die sich bereit erklärt hat mich auszubilden und an das gesamte Archiv/Bibliotheksteam für die tolle gemeinsame Arbeit, bei der auch gute Laune und Lachen nicht zu kurz kam.  

Was für mich bleibt ist mehr als eine abgeschlossene Lehre, für mich bleiben zwei Jahre in denen ich fachlich und als Mensch wachsen konnte, zwei Jahre voller schöner Erinnerungen.

Jakob Fitzner

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