Faszinierende Klänge im Stift Wilten.
Die Orgeln haben eine große Bedeutung für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste und sind Instrumente des Glaubens. Sie erinnern uns an besondere Anlässe und machen den Glauben über den Hörsinn erfahrbar.
Der Klang der Fest-Orgel ist edel und mit zahlreichen Aliquotregistern und Zungenstimmen sehr farbenreich. 53 klingende Register sind auf Rückwerk, Hauptwerk, Oberwerk und Pedal verteilt.
Die von der in den südlichen Niederlanden beheimateten Orgelwerkstatt Verschueren Orgelbouw errichtete vierte große Orgel wurde 2008, im letzten Jahr der Restaurierungsarbeiten in der Stiftskirche, eingeweiht. Dabei wurde nicht eine aus verschiedenen Stilen zusammengesetzte Orgel angestrebt, sondern ein einheitliches Instrument bei Verzicht auf computergestützte Spielhilfen.
53 klingende Register sind auf Rückwerk, Hauptwerk, Oberwerk und Pedal verteilt. Alle Teile bestehen aus alterungsresistenten Materialien, vor allem aus Holz, Metall und Leder. Der Klang der Fest-Orgel ist edel und mit zahlreichen Aliquotregistern und Zungenstimmen sehr farbenreich.
Im Zuge der Rückführung des klassizistischen Chorgestühls während der letzten Stiftskirchenrestaurierung wurde auch eine dazu passende Chor-Orgel von der holländischen Orgelmakerij Reil neu gebaut.
Ein schmales Hauptgehäuse lässt den Blick auf den rechten Seitenaltar frei, ein kleines Rückpositiv korrespondiert mit dem gegenüberliegenden Abtstuhl, die großen Pedalpfeifen sind in einem eigenen Kasten seitlich ausgelagert. 14 Register stehen für die Unterstützung des Chorgebets zur Verfügung.
Das Instrument ist die einzige größere, fast vollständig erhaltene Orgel von Daniel Herz, und ein seltenes Beispiel einer reinen Ripieno-Orgel nördlich der Alpen. Die Herz-Orgel zählt zu den wichtigsten historischen Orgeln im Tiroler Raum.
Im Stift Wilten gab es in der nun fast 900-jährigen Geschichte seit jeher zahlreiche und unterschiedliche Tasteninstrumente: Regale, Positive, Harmonien, sogar Spielwalzen-Orgeln werden in unterschiedlichen Aufzeichnungen erwähnt, sind aber nicht mehr vorhanden. Erhalten geblieben ist hingegen die bedeutende Chor-Orgel von Daniel Herz aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Bemerkenswert ist der hohe Anteil an originaler Substanz mit 10 Registern. Die letzte Restaurierung fand 2003 durch Orgelbau Ahrend statt. Die Orgel scheint im Lauf der Geschichte an unterschiedlichen Orten des Stiftes gestanden zu sein: im Kapitelsaal, im Norbertisaal, im Winter-Betchor, in der Stiftskirche.
Das Gehäuse der Reinisch-Orgel in der Basilika Wilten stammt aus dem Jahr 1758. Das Orgelwerk ist von Franz Reinisch. Der Klang dieses Instruments entspricht der romantischen Auffassung der Erbauungszeit.
Die Intonation muss in diesem Sinne als vorzüglich bezeichnet werden. Das gute Pfeifenmaterial mit der für die Kegelladen richtigen Pfeifenbauweise mit Expressions-Stimmschlitzen stempelt diese Orgel als ein typisches Denkmal ihrer Zeit, das eine heute fast nicht mehr bekannte Klangwelt erschließen kann.
Stiftsorganist
Kurt Estermann ist 1960 in Innsbruck geboren und wuchs in einer Musikerfamilie auf. Seine musikalische Prägung erfährt er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien. Im Jahr 2000 wurde er auf den Lehrstuhl für Kirchliche Komposition an der Universität Mozarteum in Salzburg berufen. Als Stiftsorganist ist er im Stift Wilten seit vielen Jahren tätig.
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Die Glocken sind ein weithin hörbares Fragezeichen an uns. Worauf bauen wir unser Leben? Bei der Vorstellung der einzelnen Glocken wird uns erst bewusst, was für musikalische und künstlerische Schätze in unserem Turm hängen.
Die Wiltener Orgeln sind für die Orgelstadt Innsbruck von sehr großer Bedeutung. Erfahre noch mehr über diese Orgeln.
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