Soweit zu den „trockenen Fakten“… Was an diesem Mann jedoch besonders fasziniert, ist sein vielseitiges Interesse an verschiedensten wissenschaftlichen Themen, mit welchen er sich über einen Zeitraum von mehr als 60 Jahren beschäftigte. Und das im 19. Jahrhundert! Sozusagen ein Multi-Talent oder salopp formuliert ein sprichwörtlicher „Hans Dampf in allen Gassen“:
In seinem langen Leben war er auch in mehreren Bereichen vor allem naturwissenschaftlich tätig. So finden sich noch heute im Stiftsarchiv zahlreiche Aufzeichnungen von ihm, wie die Physisch-Astronomischen Tagebücher (Tagebuch physisch-astronomischer Beobachtungen und Ereignisse von 1810 bis 1872, beobachtet zu Weidringen in Tirol), aber auch Werke mit Titeln wie „Beobachtungsprotokolle der Mittagslinie am Mittagsgnomon nach Uhrzeiten“ (ab 1824 in 5 Bänden); „Allgemeines und Special-Uhr-Protokoll für beobachtete Wahre Zeit, und der Pendeluhr, im und außer dem Meridian“ (ab 1835 in 3 Bänden); „Die Wahren Zeiten aller Vormittägigen Horarpunkte auf der Transitorial-Gnomons-Fläche“ (ab 1851); sowie „magnetisches Declinatorium“. Ebenso führte er meteorologische Beobachtungen im Stift Wilten ab 1855 bis nach 1863 durch…: Im Kloster konnte und kann man also nicht nur durch Gebete näher bei Gott und dem Himmel sein, sondern auch in wissenschaftlich-astronomischer Hinsicht!
Prantner beschäftigte sich aber auch mit Mathematik, Botanik & Zoologie, beobachtete die „Vegetationsentwicklung von Wilten nach Vill“ zwischen 1829 und 1833, schrieb über die Mineraliensammlung des Stiftes Wilten (1839), befasste sich 1848 mit Wappentafeln und einem Verzeichnis von Landkarten.
Besonders hervorgehoben werden sollen hier aber seine Beobachtungen und Forschungen zu Sonnenflecken im Zeitraum zwischen 1844 und 1867: